Vom Häi-Hui und anderen Waldgeistern
Waldsagen als Spiegel historischer Wirklichkeit
Schon von jeher war der Wald den Menschen unheimlich. Der Wald war das Fremde, das Unzivilisierte und das Dunkle, das die, geschützten durch die Gemeinschaft der Städte und Dörfer lebenden, Menschen tagtäglich umgab.
Der Wald war der Raum wilder Tiere, von Räubern, gesellschaftlichen Außenseitern jeglicher couleur und dunkleren Wesen, die allein durch den Verstand des vormodernen Menschen nicht zu erklären waren. Der Wald wurde so zu einem geheimnisumwitterten Kulturraum, der von einem Sammelsurium unterschiedlichster Sagengestalten bevölkert war.
Dies gilt besonders für den Wald in der Walldürner Region, der aufgrund seiner dominierenden wirtschaftlichen Bedeutung traditionell eine allgegenwärtige Rolle in der Alltagskultur der lokalen Bevölkerung innehatte. In wenigen anderen Gegenden existieren daher mehr Sagen, die sich um den Wald ranken, als im Hinteren Odenwald, wo zudem, bedingt durch die spät einsetzende Industrialisierung, alte Bräuche und alter Aberglauben besonders lange lebendig waren.
In einer ca. zweistündigen Wanderung durch die Wälder um Walldürn begegnen Sie Gestalten wie dem Häi-Hui, den man des Nachts lieber meiden sollte, oder der Wilden Jagd, die vom Odenwald über die Stadt Walldürn hereinbricht, und werden die Wahrheit hinter den Sagen sowie den engen Zusammenhang zwischen Natur und Kultur in diesen Erzählungen entdecken und zu deuten lernen.
Veranstaltungsdetails
Ort: Walldürn, Waldparkplatz Alte Amorbacher Straße
Dauer: ca. 2 Stunden
Preis: 2,50 Euro pro Teilnehmer